Shaped by Wind and Light
Mesquite Flat Dunes, Death Valley National Park, California, 2013
Was mich an den Dünen des Death Valley fasziniert, sind die unendlichen Dimensionen der Veränderung. Mit Verstand nicht zählbare Sandkörner formen eine Landschaft, die sich mit jedem Sandsturm neu erschafft. Jede minimale Bewegung der Erde gegenüber der Sonne verändert die Korrelation zwischen beleuchteten Formen und Schatten. Jede Bewegung des Fotografen verändert die Beziehung zwischen nahen und fernen Strukturen. Ort, Zeit und Planung wären somit die naheliegenden Parameter für gute Fotografien. Der Fotograf erkennt jedoch rasch, dass diese objektiven Faktoren der subjektiven Wahrnehmung unterliegen. Er sieht nur Sand. Sand in endlosen Formen und Tonwertabstufungen. Er sieht Linien und Muster. Mit jeder kleinen Kopfdrehung verliert er sich in der Fülle der fotografischen Möglichkeiten. Der Blick durch die Kamera stabilisiert, der Ausschnitt hilft, sich im Raum festzuhalten. In den Dünen – vor allem wenn die Sonne aufgeht oder sinkt – wird jede Eigenschaft gefordert: Konzentration, Geduld, rasche Reaktion, Loslassen, Umdenken, Entscheiden. Der letzte Sonnenstrahl ist dann oft eine Erleichterung, vor allem wenn kurz zuvor noch der Auslöser klickte.
Linhof Techno, Schneider Apo-Digitar 5,6/180, Phase One IQ180, 35 ASA, 1/30, f16